Ist SNB-Präsident Thomas Jordan politisch noch tragbar?
Dass SNB-Präsident Thomas Jordan für die Interessen der Geschäftsbanken kämpft, ist vor allem aus ethischer Sicht problematisch.
Die Schweiz, mit der Finanzindustrie in Zürich und Genf einer der grössten Finanzplätze der Welt, leistet sich einen Präsidenten des Direktoriums der eigenen Nationalbank, der nicht die Interessen eben dieser Nationalbank und nicht die Interessen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und ihrer Kantone und Gemeinden vertritt, sondern die Interessen der privatwirtschaftlichen Geschäftsbanken, ihrer Manager und ihrer Aktionäre. Prof. Dr. Mark Joób, spezialisiert auf Fragen der Wirtschaftsethik und tätig an verschiedenen Hochschulen, darunter auch an der Universität St. Gallen, selber Mitinitiant der Vollgeld-Initiative, schreibt dazu:
«Die Vollgeld-Initiative hat in der letzten Zeit an Zustimmung eingebüsst und scheint keine Chance mehr zu haben. Das ist zu einem grossen Teil dem Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, zu verdanken. Er ist nämlich zur Speerspitze der politischen Offensive gegen die Vollgeld-Initiative geworden und hat diese in unzähligen Interviews mit dramatischen Worten als Bedrohung für die Schweizer Wirtschaft dargestellt. Damit hat Jordan den Abstimmungskampf im Wesentlichen entschieden. Denn wie sollte das Stimmvolk die Geld-Erzeugung der Nationalbank anvertrauen, wenn sich die Nationalbank dagegen wehrt?
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